30 Jahre ist es her, dass Reichenberg so „abgesoffen“ ist wie heute. Der andauernde Regen sorgte für kurzzeitigen Ausnahmezustand im Ort.
Drei Wasserströme suchten ihren Weg in den Ort. Aus dem Guttenberger Wald kam das Wasser den Weg Richtung Reichenberg und schoss wie ein Fluss durch den Unteren Weinberg in Richtung Ortsmitte. Aus Kist floss das Wasser die Guttenberger Straße hinunter und auch vom Sichelsgrund drückte es das Wasser in die Dorfmitte. Der Altort stand auf Höhe Guttenberger Str. und Würzburger Str. einen halben Meter unter Wasser.
Die Feuerwehr Reichenberg musste bis in die Abendstunden zahlreiche Keller auspumpen,
die teilweise bis zu zwei Meter unter Wasser standen. Des Weiteren wurden Bachläufe von Ästen befreit und die Straße gereinigt. Der Ort und seine Zufahrten mussten für mehrere Stunden gesperrt werden. An ein Durchkommen in das hintere Dorf war nicht mehr zu denken, die Anwohner mussten ihre Autos abstellen und zu Fuß nach Hause laufen.
Während der Einsätze kam es noch zu einem Zwischenfall. Anwohner haben mit einer motorbetriebenen Pumpe versucht ihren Keller auszupumpen. Hier hat sich Kohlenmonoxid im Haus ausgebreitet und die Feuerwehr musste unter Atemschutz zur Personenrettung ins Gebäude. Zwei Bewohner mussten mit Verdacht auf Kohlenmonoxidvergiftung dem Rettungsdienst übergeben werden.
Unser Team im Einsatzleitfahrzeug, disponierte bis 19:00 Uhr ca. 30 Einsätze an die Gruppenführer vor Ort. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden hin.
Die Feuerwehr Reichenberg bedankt sich bei allen Einsatzkräften, dem Bauhof, Landwirt Bernd Günther für die Sandsäcke, Firma Marco Kohl, dem Feuerwehrzentrum Klingholz und den Anwohnern für die tatkräftige Unterstützung. Ein besonderer Dank geht an diejenigen, die uns während unseren Aufräumarbeiten mit Getränken, Schnittchen, gegrillten Barbecue Rippchen und Bratwürsten versorgt haben.
Um 21:00 Uhr waren die Fahrzeuge der Feuerwehr Reichenberg wieder gesäubert und neu bestückt, somit einsatzbereit.